Pilgerwege – kreuz und quer

2. Mai 2023 - Von Daniela

Hallo Ihr Lieben,

in der letzten Zeit ist das Fernwandern und das Pilgern ja schon fast zu einem Hype geworden. In Deutschland vielleicht auch ein bisschen durch das kurzweilige Buch von Hape Kerkerling „Ich bin dann mal weg“, für alle Couchwanderer absolut empfehlenswert.

Wir sitzen immer wieder mit Gästen zusammen, die von Ihrer Wanderung auf dem Jakobsweg erzählen oder die eben den E5 oder den Meraner Höhenweg erwandern und bei uns Station machen, um sich einmal richtig verwöhnen zu lassen.

Die wenigsten von Euch kennen aber einen Pilgerweg, der direkt durch Dorf Tirol geht. Den Hl. Romediusweg. Dieser Weg wurde von Hans Staud in Zusammenarbeit mit Pfarrer Martin Fenner gegründet. Er geht von Thaur in Nordtirol bis nach S. Romedio im Nonstal (Trentino).  Es werden also Ländergrenzen überschritten und wie es beim Pilgern so ist auch persönliche Grenzen.

Nein, ich bin den Romediusweg noch nicht im Ganzen gegangen. Für eine detaillierte Wegbeschreibung werde ich Euch deshalb auf folgende Website verweisen: https://www.romedius-pilgerweg.at. Allerdings kenne ich einige Teile davon sehr gut, unser Papa kommt nämlich aus Fondo und neben den Teilen um Dorf Tirol, die wir natürlich kennen, kennen wir auch die letzten Etappen des Romediusweges sehr gut. Unsere nonna hat uns schon als Kinder vom Hl. Romedius erzählt. Der Hl. Romedius war nämlich ein Adeliger (aus Nordtirol) der sein Hab und Gut verschenkte und sich auf nach Rom machte. Bei Sanzeno baute er sich seine Klause. Diese ist oberhalb von Sanzeno in einen Felsen „geklatscht“ – beeindruckend. Um den Hl. Romedius ranken sich viele Legenden, die bekannteste erzählt, dass Romedius sich auf den Weg nach Trient machen wollte und sich von seinen Mitbrüdern das Pferd satteln lassen wollte (er war schon ein wenig betagt), dieses war aber von einem Bär gerissen worden. Da gab Romedius seinem Mitbruder die Zügel und sagte, er möge doch den Bär zäumen. So geschah es und er ritt auf dem Bär nach Trient.

Deshalb befindet sich in San Romedio auch ein Bär. Meist versteckt er sich in der unterirdischen Höhle, aber einige Glückliche, bekommen ihn zu Gesicht.

Erst Kürzlich sind wir die Etappe von Unsere liebe Frau nach Romeno gelaufen. Diese Einsamkeit, diese Weite und das konstante Gehen sind wirklich sehr befreiend.

Ihr solltet es mal probieren. Ob von der Oberkaser nach Tirol oder ob am Gampenpass – dieser Weg ist vielseitig. Von der Landschaft, aber auch von Bevölkerung und vom Lebensstil. Für mich verbindet er meine zwei „Heimaten“.

Übrigens, für alle die nicht so gehfreudig sind, man kann auch mit dem Auto eine wunderbare Runde von Dorf Tirol über den Gampenpass und den Mendelpass hinab nach Kaltern und dann über Bozen wieder zurück nach Dorf Tirol drehen. Unbedingt sehenswert sind Unsere liebe Frau, dieser Wallfahrtsort ist das Sinnbild von Ruhe. Ihr liebt Süsses? Dann solltet Ihr unbedingt in Fondo bei Peccato di gola ein paar Bigne erstehen oder diese genüsslich im Bistrot 27 verspeisen, dort gibt es auch megagute Aperitifs. Die Beine vertreten kann man sich in den nahegelegenen Pradei, das schönste Panorama über das Etschtal und die Dolomiten gibt es von der Terrasse des Hotel Penegal am Mendelpass.

Steckbrief Romediusweg:

11 Etappen

9600 Höhenmeter

180 km

 

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