Glücksmomente zum Greifen

7. Februar 2022 - Von Daniela

Spaziergang für die Seele direkt vor unserer Haustür.
Die Falknerpromenade

Was gibt es wohltuenderes als gleich am Morgen eine kleine Runde zu drehen? Glück ist, wenn man direkt an einer der schönsten Promenaden des Meranerlandes wohnt (immer oder eben im Urlaub in marinisgiardino). Also nichts wie raus in die Morgendämmerung auf den an unseren giardino grenzenden Falknerweg.

Ein knapper Kilometer mit 28 Höhenmetern Steigung, direkt an der Südkante des Ortskernes von Dorf Tirol mit einem umwerfenden Panorama auf den Meraner Kessel, aber auch auf die umliegenden Berge. Angelegt wurde diese Promenade 1972/73 von einem Nordtiroler. Hans Norman Falkner Jahrgang 1906 liebte als Kind der Ötztaler Berge, Dorf Tirol. Wahrscheinlich weil es hier milder ist, weil uns die Sonne ein bisschen mehr verwöhnt. Seine Wahlheimat Dorf Tirol hat ihm einiges zu verdanken, so auch die Falknerpromenade. Diese wurde von der Tankstelle bis auf Doss (der wunderbare Aussichtspunkt mit Blick auf Schloss Tirol war damals doch tatsächlich eine Müllhalde) von ihm angelegt, angepflanzt und finanziert. Chapeau vor soviel Weitblick und Großzügigkeit. Fußgänger sollten dadurch leichter zum Schloss Tirol gelangen. Tatsächlich ist die „Promenade“ ein kleiner Morgen- oder Abendspaziergang, aber auch Ausgangspunkt für Touren zum Schloss Tirol, auf den Apfelweg, zu den Muthöfen….

2016 wurde der Falknerweg saniert, es mussten einige hohe Bäume gefällt werden, es gab Zugwurzeln, die die Oberfläche beschädigt hatten. < Freilich >  Landschaftsarchitekten haben mit Ihrem Konzept überzeugt. Zypressen und Olivenbäume wurden gepflanzt, der Weg wurde mit Kopfsteinpflaster versehen und in unregelmäßigen Abständen geriffelte Stahlplatten in Form eines Ginkgoblattes eingebaut. Dadurch ist auch im Winter, wenn wenig blüht, für Abwechslung gesorgt. Der Ginkgo ist ausserdem sehr dekorativ – habt ihr schon einmal unseren Ginko gesehen? Wenn die Blätter sonnengelb gefärbt sind? Ausserdem ist der Ginkgo ein Unikum, er ist der einzige überlebende Vertreter von Nacktsamern, die in der Erdmittelzeit in allen Erdteilen vertreten waren. Er sieht auf den ersten Blick wie ein Laubbaum aus, ist aber ein Nadelbaum.

Im steileren Bereich der Promenade wurden Steinbänder als Dehnfugen eingearbeitet. Diese wurden mit Schriftzügen aus den Tiroler Urkunden versehen, welche alte Flurnamen der angrenzenden Felder wiedergeben.

Es gibt also auch auf einem knappen Kilometer viel zu beobachten, über vieles nachzudenken, Gerüche aufzunehmen und es gibt sehr ästetische Bänke auf denen man ins Tal hinunterschauen kann.

Und um es mit den Worten des Promenadologen B. Weisshaar (ja, es gibt tatsächlich Spaziergangforscher) zu sagen: „Einen Spaziergang kann man nicht wiederholen, selbst wenn man denselben Weg beschreitet. Immer ist etwas anders: das Wetter, die Stimmung, die Dinge, die einem auffallen.“

Bis bald und liebe Grüße von der Falknerpromenade in Dorf Tirol

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

 

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein effizientes und einwandfreies Surferlebnis zu garantieren. Durch die weitere Nutzung dieser Internetseite erklären Sie sich damit einverstanden.

Mehr über Cookies Akzeptieren